Braukommune Klosterlausnitz - die 1. Deutschlands 1696 bis 1974 |
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1696 Urkunde
Die Urkunde kann im Original im Heimatmuseum besichtigt werden. Sie befindet sich unter Glas in einem Reliefkasten.
Hier wurde die Urkunde original dargestellt, nicht aber der Rahmen.
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Die Übersetzung der Urkunde lautet: |
Von Gottes Gnaden, Wir Christian Herzog zu Sachsen, Jülich, Kleve und Berg, auch Engern und Westfalen, Land Graf in Thüringen, Markgraf zu Meißen, gefürsteter Graf zu Henneberg, Graf zu der Mark in Ravensberg, Herr zum Ravenstein, erbarmen uns hiermit, dass nachdem zwischen dem Rat zu Eisenberg einerseits und den Gemeinden Laußnitz und Weißenborn anderseits, wegen der Abnahme von 200 Fass Bier zu 30 Liter jeden Jahres, am 8. November 1692 ein Vergleich getroffen wurde, diesem am 11. Febr. 1693 zuzustimmen.
Nachdem uns beide Gemeinden den Vergleich bzw. einen Vertrag überreichten und wir uns mit seinem Inhalt vertraut machen konnten haben wir diesen am 17. Juni unterzeichnet, in der Hoffnung den Gemeinwesen damit etwas Gutes zu tun und beiden Orten die völlige Brau-Gerechtigkeit zu überlassen, unter der Voraussetzung, dass von den gebrauten Biere nichts an andere Orte , weder Fass, Tonnen, Holzkegel oder Kannen weiße verkauft wird.
Zur Bedingung machen wir, dass eine ausführliche Brauordnung gefertigt und eine Tranksteuer sowie ein Pfannenzins erhoben wird.
Künftig sind die Bauern beider Gemeinden nicht mehr verpflichtet ihr Bier in Eisenberg zu holen. Wir behalten uns aber vor, diese Erlaubnis bei Bedarf zu verändern oder gar aufzuheben. Das alles haben wir eigenhändig unterschrieben, beurkundet und unser fürstliches Siegel eindrucken lassen.
So geschehen zur Christiansburg zu Eisenberg, dem 25. Juni 1696.
Christian Herzog zu Sachsen. |
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Auf Grund dieser Urkunde wurde 1696 die 1. Braukommune Deutschlands geschaffen. |
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1888 Brauerei in Weißenborn.
Weißenborn erhielt mit der gleichen Urkunde 1696 das Braurecht.
Die Inschrift auf dem Faß lautet:
"Hopfen und Malz Gott erhalts zur Erinnerung an Weißenborn 1888"
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Klosterlausnitzer Kommunbrauerei, Belegschaft im Brauereihof um 1915 |
01 =
02 =
03 =
04 =
05 = August Prager |
06 = Hans Müller
07 =
08 =
09 = Ernst Müller |
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29.02.1929 Klosterlausnitzer Kommunbrauerei, Belegschaft im Brauereihof |
01 = Ursel Müller später verheiratet mit Fritz Rosenkranz, Tochter von 06
02 = August Prager, Treppenleiterfabrikant, Klosterlausnitz, Gartenstraße 4
03 = Paul Matthes, Landwirt und Brauereiverwalter, Klosterlausnitz, Eisenberger Straße 6
04 = Franz Peter, Vorstandsvorsitzender der Braukommune, Holzhändler, Klosterlausnitz, Eisenberger Str. 33
05 = Ernst Prüfer, Vorstandsmitglied, Bahnhofstr. 10, (war nach 1918 Bürgermeister)
06 = Ernst Müller aus Eisenberg, Braumeister, Klosterlausnitz, Köstritzer Straße 12
07 = Hans Müller, Sohn von 06, später selber Braumeister, Klosterlausnitz, Köstritzer Straße 12
08 = Kurt Peter, Fuhrunternehmer, Klosterlausnitz, Jenaische Straße 11, im 2.Weltkrieg gefallen
09 = Franz Storch, Holzarbeiter, Marktstraße 16, später Braumeister
10 = Hermann Kaiser, Brauereiarbeiter, Klosterlausnitz, Marktstraße 12
11 = Werner Prüfer, Sohn von Fritz Prüfer
12 = Rudi Wanke, Brauer, Klosterlausnitz, Eisenberger Straße, im 2.Weltkrieg gefallen
13 = Fritz Prüfer, Vater von Werner Prüfer, Landwirt, Klosterlausnitz, Markt |
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1938 Festwagen der Klosterlausnitzer Kommunbrauerei zur 800-Jahr-Feier
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01 = Kutsche ? Schmidt "Asegold" (Eisekalt)
02 = Ernst Müller, Braumeister
03 =
04 = Traudel Tänzer
05 = Ursel Müller
06 = ?? Ratin |
07 = Werner Prüfer
08 = Liesbeth Busch
09 = Hilde Tänzer
10 =
11 = als Bachus ?? |
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Mitglieder der Braukommune 1938 bis 1945
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Foto 1940 - Person noch unbekannt. |
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Belegschaft 1940 |
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Foto 1940 |
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1955 Festumzug zum 75jährige Kurort - Jubiläum |
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1955 Festumzug zum 75jährige Kurort - Jubiläum |
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1955 Festumzug zum 75jährige Kurort - Jubiläum |
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1955 Festumzug zum 75jährige Kurort - Jubiläum |
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1970 Holzland - Bräu
Rechts das alte Spritzenhaus. |
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Am 05.06.1971 beging die Braukommune "Holzlandbräu" ihr 275 jähriges Jubiläum. Gefeiert wurde im Saal der Brauerei, der entsprechend gestaltet wurde. Eine Fotogalerie vom Fest können Sie hier sehen: |
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Die Brauerei Holzland-Bräu wurde 1974 "abgewickelt". Damit endete die 1696 begonnene Geschichte der 1. Kommunbrauereien Deutschlands nach 278 Jahren.
Die Gebäude wurden durch die Gemeinde als Bauhof und Lager genutzt. Die Fotos von 1990 entstanden vor dem Umbau zur Gaststätte und zum Heimatmuseum. |
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Holzland-Bräu (Ostansicht) |
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Holzland-Bräu (Ostansicht) |
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Holzland-Bräu (Südwestansicht) |
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Holzland-Bräu (Westansicht) |
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Biergläser der Holzland-Brauerei im Museum |
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Original Bierkäster der Brauerei |
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Ein nachgestellter Biertisch |
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Heute befindet sich im Objekt der ehemaligen Bauerei das Heimatmuseum "Altes Sudhaus" und die Gaststätte "Holzlandstube" |
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