Die Geschichte der Gemeinde Bad Klosterlausnitz
 
 
Um 1131
Markgraf Heinrich von der Niederlausitz und seine Gemahlin Berta schenkten zur Klostergründung den umgebenden Wald. Heinrich war 1131 Markgraf geworden, er verstarb 1135.

Um 1132
Gründung eines Augustiner-Nonnenklosters durch die Edelfrau Kuniza nach Landzuweisung durch Markgraf Heinrich von Groitsch, unter Patronat des Burghauptmanns zu Camburg Gerhard von Hayn. Eine kleine hölzerne Kirche mit den notwendigen Gebäuden entstand. Die ersten Nonnen sollen 9 Jungfrauen aus Halle an der Saale gewesen sein. Erste Priorin wurde Mechthild. Kuniza schenkt ihren Besitz dem Kloster und blieb selbst einfache Nonne. Der Klosterort „Mariazell“ stand in dichter Waldwildnis nahe der Hütte des Einsiedlers Sigbodo – „gelegen an dem Wasser Lusenize“, was soviel wie Sumpfwasser (sorbisch) bedeutet. Es ist der heutige Ort nahe der „Heltzigquelle“, gegenüber den Buchen, rechts an der Straße nach Tautenhain.

08.11.1133
Bischof Uto I. von Naumburg weihte in der aus Holz  erbauten Kirche an der Lusenize den Altar „St. Marien“.

12.06.1137
Papst Innocenz II. stellte in einem Schriftstück das Kloster fortan unter päpstlichen Schutz. Er bestätigte die Kirche als eine der Heiligen Mariea geweihte. Diese Urkunde wird im Staatsarchiv Weimar aufbewahrt und gilt als die erste urkundliche Erwähnung. Im selben Jahr starb die Gründerin Kuniza und wurde vermutlich am 16.12.1137 am Altar „St. Marien“ beigesetzt und später in die neue Klosterkirche überführt. In der Folgezeit durchlebt das Kloster eine wechselvolle Geschichte. Vom Kloster Lausnitz aus wurde die Entwicklung des Handwerkes gefördert; die zum Stift gehörende Glashütte im Tautenhainer Forst wurde 1137 gegründet und beschäftigte Leibeigene und Hörige, die Tafelglas produzierten. Die Klosterlausnitzer Glashütte ist die älteste dieser Art in Ostthüringen.

Klosterkirche
Die Klosterkirche von Klosterlausnitz

1157
Verlegung des Klosters aus dem Sumpfgebiet an der Lusenize auf den „Harten Fels“, wo noch heute die Klosterkirche steht.

1164
Der Altar des heiligen Petrus im südlichen Querhaus wurde geweiht.

24.06.1180
Bischof Uto II. von Naumburg weihte das Kloster und die neu erbaute Klosterkirche auf den Namen „Maria Stein“.

Um 1200
Das Kloster erhielt durch Tausch vom Markgrafen Dietrich dem Bedrängten von Meißen 16 Husen in "Mirica", dicht beim Kloster (Eine Heide, in der ursprünglich Jansdorf und Gumprechtsdorf lagen.). Propst Hildebrand holte aus Köln Reliquien für das Kloster.

1212
Das Kloster und der Viehhof brannten ab. In den Flammen kommen zwei Klosterleute und sämtliches Vieh um.

1217
Die Klostergebäude wurden in Fronarbeit von den Bewohnern der nahe liegenden Ortschaften wieder aufgebaut. Am 08.10.1217 war die Klosterkirche endgültig fertiggestellt.
Es wurde von Konrad von Halberstadt neu geweiht.

04.05.1218
Die Kirche wurde von Bischof Conrad v. Halberstadt geweiht. Die Anzahl der Nonnen wurde 1218 auf 30 erhöht, und einheitlich weiße Klosterkleidung eingeführt.. Im 13. Jahrhundert kam das Kloster in den Besitz der meisten Güter und Dörfer der Umgebung. Es wurde zu einem bedeutenden Wirtschaftsbetrieb, mit eigener Brauerei und verfügt über zahlreiches Personal.

10.01.1256
Erste bekannte urkundliche Erwähnung von Hermsdorf und Kraftsdorf. Beide Dörfer wurden laut dieser Urkunde verschenkt, muss also bereits länger existiert haben. Nach dieser Urkunde von 1256 wurden Hermsdorf und Kraftsdorf aus dem Besitz Gottfrieds von Kirchberg vom Markgrafen Heinrich dem Erlauchten von Meißen dem Kloster zu Lausnitz geschenkt.

1277
Das Kloster erhielt die niedere Gerichtsbarkeit, ausgenommen davon waren die Blut- und Halsgerichte.

1379
Erwähnung eines Siechenhauses des Klosters auf den Nickelsäckern, einst oberhalb des Klosterteiches zum „Zippenpfiff“ gelegen.

1410
Das Kloster erhielt durch den Papst eine 40tägige und 1471 eine 100tägige Ablassgewährung und wurde somit ein vielbesuchter Wallfahrtsort .

1435
Erste Klosterwasserleitung in Holzröhren wurden vom Klosterbrunnen aus verlegt.

1460
An Kirche und den Klostergebäuden erfolgten Erneuerungsarbeiten.

1471
Das Kloster erhielt für 100 Tage päpstliche Ablassgewährung.
 
1526
Bedingt durch die Reformation kam es zur Aufhebung des Klosters. Die zum Kloster gehörenden Gebäude, wie:

  • eine Mahlmühle,
  • ein Backhaus,
  • ein Siechenhaus,
  • ein Viehhaus in Weißenborn und Rauschwitz,
  • das Zeughaus,
  • Wirtschaftsgebäude und die
  • Klosterteiche wurden in ein fürstliches Kammergut umgewandelt.

Bis 1526 waren dem Kloster nachfolgende Gemeinden zins- und fronpflichtig:

  • Beyersdorf,
  • Bürgel,
  • Caaschwitz,
  • Eisenberg,
  • Gleina bei Köstritz,
  • Graitschen,
  • Grawensdorf bei Zeitz,
  • Harpersdorf,
  • Hartmannsdorf,
  • Hermsdorf,
  • Hohendorf,
  • Kischlitz,
  • Köstritz,
  • Kraftsdorf,
  • Leislau,
  • Löberschütz,
  • Lötschen,
  • Nautschütz,
  • Oberndorf,
  • Osterfeld,
  • Pretschwitz,
  • Rauda,
  • Rauschwitz,
  • Reichardtsdorf,
  • Reichenbach,
  • Remersdorf-Rimmelsdorf,
  • Rüdersdorf,
  • Schkölen,
  • Schleifreisen,
  • Schliffstein,
  • Schmiedehausen,
  • Schmörschwitz,
  • Seifartsdorf,
  • Serba,
  • St. Gangloff,
  • Tanwirbeln,
  • Tautenhain,
  • Waltersdorf,
  • Weißenborn mit Krotendorf (heute OT „Grudenloch“).

Die hier am Ende des 16. Jahrhunderts um das Kloster angesiedelten Häuser könnte man praktisch als das Dorf Lausnitz bezeichnen. Das alte Kloster wurde zur Dorfkirche.

15.04.1526
Die erste evangelische Predigt wurde in der Klosterkirche gehalten.

1534
Verlegung des Jahrmarktes (seit 1410 ein Wallfahrtsort) nach Eisenberg.         

1537
Es lebten noch 5 Nonnen im Kloster.

1543
Die letzten zwei im Kloster lebenden Nonnen verrichteten Samariterdienste.

1553
Das ehemalige Klostergebäude wurde Sitz einer oberen Forstbehörde.

1559
Kirchenvisitation: „ Kirche, Pfarre und Gottesacker ganz böse baufällig...“

1575
Der verfallene Ostteil der Kirche wurde für Gottesdienste hergerichtet.

1600
Das Dorf Lausnitz besteht praktisch ab 1526 seit der Aufhebung des Klosters. Es ist eine „besondere Siedlung“, bestehend aus 19 Häusern mit ca. 100 Einwohnern.

1607
In Lausnitz wütet die Pest, daran starben 45 Menschen.
             
1609
In Lausnitz wütet die Pest, diesmal fielen 9 Menschen dem „Schwarzen Tod“ zum Opfer.

29.11.1632
Es gab noch keine Kommunbrauerei, Herzog Johann Philipp von Sachsen-Altenburg genehmigte, dass zehn Hausbesitzer den Bierausschank in ihren Wohnstätten betreiben (Reihenschank).
Das Bier dafür musste aus Eisenberg bezogen werden.
           
24.02.1659
Die Land-Zimmermanns-Innung Lausnitz wurde gegründet. Jedes Jahr, zu Pfingsten, feierten die Zimmerleute ihr Zunftfest, dem „Hambrich“. Dieses Handwerksfest fand im Anschluss an das Maibaumsetzen statt.

1659
Das Dorf Lausnitz wuchs rasch. Bis Ende des 17. Jahrhunderts erhielten alle Häuser die Genehmigung für den Reihenschank. Das Bier dazu musste weiter aus Eisenberg bezogen werden.

1659
Die Flur- und Triftgerechtigkeit wurde eingeführt. Die Klosterfelder wurden verkauft. Das Dorf Lausnitz entstand.

1659
Der letzte Bär wurde im Lausnitzer Forst erlegt.

1659
Das Klostergebäude diente ab jetzt als Schule und war der Wohn- und Amtssitz des Wild- und Jägermeisters.

Klosterkirche und alte Schule
Die Klosterkirche von Klosterlausnitz , davor die alte Schule.

1660
Ende des 30-jährigen Krieges wurde die erste Gemeindeordnung eingeführt.

Waren es bereits 49 Häuser die das Recht zum Reihenschank hatten..

1673
Wurden hier die letzten beiden Wölfe geschossen.

1673
In Lausnitz gab es 61 Häuser.

1691
Die Ortsbezeichnung Klosterlausnitz wurde erstmalig verwendet. Bedingt durch reiche Holzvorkommen in den umliegenden Wäldern, nahm das Holzhandwerk eine herausragende Stellung im Ort ein. Man fand hier z.B. die „Stockmacher“ (Waldarbeiter), die „Schirrmeister“ (Holzwarenhersteller) oder die „Mollenmacher“ (Muldenhauer). Im Laufe der Zeit verfiel die Kirche des Augustiner-Chorfrauenstifts mehr und mehr und wurde deshalb in den Jahren 1863 bis 1866 auf den Fundamenten der alten Kirche im romanischen Stil neu aufgebaut.

1694
Verkauf der vom Herzog übernommenen Mahl- und Schneidemühle des Klosters an den Einwohner Andreas Prüfer.

1696
Die Klosterlausnitzer Bürger gewannen einen fünf Jahre dauernden Rechtsstreit mit dem Amt in Eisenberg. Herzog Christian verlieh Klosterlausnitz das Recht zu brauen.
Die Urkunde dazu gilt als die Gründungsurkunde der Braukommune Klosterlausnitz (die erste in Deutschland).
Die Lausnitzer Wälder gehörten zu seinem bevorzugten Jagdgebiet.

1702
In Klosterlausnitz gab es 88 brauberechtigte Häuser, je 44 im Ober - und 44 im Unterdorf.

1709
Der künstlich angelegte Gemeindeteich wurde zum Abfischen verpachtet.

1719 bis 1722
Auf dem Gelände des ehemaligen Klosters wurde ein Jagdschloss von Herzog Friedrich II. (Sachsen-Gotha-Altenburg) errichtet, weil sich im großen Waldgebiet viel Wild, mehrere Wildgehege und -gatter befanden.
Alte Gebäude wurden abgebrochen und das Material für den Neubau verwendet.

1744
Kloster- und Küchenteich wurden an Einwohner des Ortes verpachtet.

1772
 In Klosterlausnitz grassiert eine Hungersnot, viele Einwohner starben.

1775
Verkauf der herzöglichen Teiche. 10 Gemeindemitglieder schlossen sich als Teichbauern zusammen.

1780
Die Klosterkirche war weitestgehend verfallen und abgetragen. Es stand nur noch der hintere Ostteil der Kirche mit dem Altarraum.

1790
Im Juli passiert Johann Wolfgang von Goethe den Ort. An der Köstritzer Ausspanne stieg er, von Weimar kommend, in eine Postkutsche nach Leipzig um.

1792
An den Ostteil der Klosterkirche wurde ein kleiner, dem romanischen Baustil fremder Kirchturm angebaut. Die beiden Westtürme wurden bereits 1678  abgetragen.

1805
Beschwerde der Land-Zimmermannsinnung an die Landesherrschaft wegen Fertigung von Raufen und Leitern durch „unzünftige“, d. h. der Zunft nicht angehörende Personen.

12. bis 14.10.1806
Teile, der französische Truppen zogen, auf dem Marsch von Gera nach Jena auch durch Klosterlausnitz. Bei den Plünderungen machen sie selbst vor Kirche und Pfarrei nicht halt.

1808
Die Schule wurde mittlerweile von 325 Kindern aus Klosterlausnitz und auch von Weißenborn besucht. Davon sind 168 Knaben und 157 Mädchen.

1811
Entgegen der Beschwerde der Zimmermanns - Innung erhalten die Leitermacher des Holzlandes von der herzoglichen Regierung die Konzession, Leitern und Raufen herzustellen. Das Holz dazu müssen sie allerdings von der herzoglichen Forstverwaltung kaufen. In Klosterlausnitz erhalten neun Leitermacher die Genehmigung. Muldenhauer, Schirr - und Raufenmacher lassen sich anhand der hiesigen Kirchenregister schon vor dem 30-jährigen Krieg nachweisen.

1812
Errichtung eines neuen Friedhofes am Ortsausgang nach Weißenborn. Der alte Friedhof befand sich bis 1811 auf dem Kirchhof.

1814
Gründung einer Forstleseanstalt (zentrale Bibliothek für Forst- und Jagdwesen). Der Forstleseverein bestand bis 1871.

1814
Im Sautal, längs der Buchen, wurde eine Ziegelei errichtet. Hier wurden aus dem dortigen Tonvorkommen Trockenziegel hergestellt.

1816
Erste maßstabsgerechte Vermessung des Ortes, seiner Fluren und der  zum Forstamt gehörenden Waldungen.

1823
Auf dem Markt wurde der Gasthof „Friedrichshof“ erbaut. Er ist damit der älteste Gasthof des Ortes. Umbenennung in „Hotel Beyer“. Mit der Übernahme vom FDGB, dem ´Freien Deutschen Gewerkschaftsbund´ der ehemaligen DDR, wurde der Name erneut geändert - diesmal in „Holzland“. Seit 2002 erstrahlt nun wieder der alte Name „Friedrichshof“ über dem Eingangsportal.

1825
Der Apotheker Schuster ersucht um Anlegung einer Apotheke.

1831
An der „Roten Pfütze“ bei den Sümpfen (Straße nach Eisenberg), wurde eine Steinbrücke errichtet.

1834
An der Forsthauswiese (heute am Kurpark) wurden je ein Zapfenmagazin, Klengelhaus und Sammendarre in zwei Fachwerkbauten errichtet. 1899 wurden diese wieder aufgelöst.

1834
In Klosterlausnitz blieb der Reihenschank 64 Jahre auf die angeführten zehn Hausbesitzer beschränkt. Bis im Jahre 1696 die Genehmigung der Kommunbrauerei erteilt wurde. Denn nachdem das Nonnenkloster eingegangen war gab es auch keine Klosterbrauerei mehr. Das 1132 gegründete Kloster verfügte über eine eigene Brauerei (04.05.1218 Ersterwähnung).
Im Jahr 1834 waren es 128 Brauberechtigte mit Triftgerechtigkeit . Das letzte - das 129. Braulos - erhielt 1834 der Müller der Klostermühle (später Sägewerk Keucher) für das Malzschroten, aber ohne Triftgerechtigkeit.
Bei Verkauf des Hauses ging das Braurecht auf den neuen Besitzer über. Sonst blieb es in der Erbfolge erhalten. Ab 1834 wurden keine Brauberechtigungen mehr erteilt.

17.07.1837
In Klosterlausnitz soll es 193 Häuser gegeben haben.

1839
Klosterlausnitz erhielt die Befugnis, jährlich 3 Jahr- und Viehmärkte abzuhalten, die 1534 nach Eisenberg verlegt worden waren.

1839
Das neue Pfarrhaus wurde fertiggestellt.

1841
Die Betriebsregulierung des Forstreviers begann. Die Waldgebiete wurden in Abteilungen und Wirtschaftstreifen gegliedert (vorher in Forstorte).
 
1842
F. Becher aus Altenburg wurde in Klosterlausnitz als Bezirkswundarzt für  den Amtsgerichtsbezirk Eisenberg angestellt.

1842
Im Ort wohnten 1162 Einwohner in 194 Häusern.

1843
Klosterlausnitz erhielt eine eigene Postexpedition.

02.04.1843
Raubüberfall auf der Straße zwischen Klosterlausnitz und dem Gasthof „Zu den drei grauen Ziegenböcken“  

02.04.1843 Raubüberfall auf der Straße zwischen Klosterlausnitz und dem Gasthof „Zu den drei grauen Ziegenböcken“

08.04.1843
Diebstahl von Bekleidungsgegenständen

08.04.1843 Diebstahl von Bekleidungsgegenständen

13.09.1846
Gründung des Männergesangsvereins, des späteren Volkschores. Dieser bestand bis 1976, Neugründung erfolgte 1986.

1847
Klosterlausnitz zählte 1300 Einwohner in 250 Familien.

1848
Das herzogliche Brauhaus wurde von der Braukommune Klosterlausnitz für 300 Taler käuflich erworben.

1849
Richtete man im linken Flügel des Jagdschlosses eine Schule ein. 1860 wurden Teile dieses Flügels für den geplanten Neubau einer Kirche wieder abgebrochen.
Der Neubau der heute noch stehenden Kirche dauerte etwa bis 1866. Heute steht an dieser Stelle die „neue Schule“.

1856
Der stilfremde kleine Kirchturm am Ostteil der Kirche wurde abgetragen.

1857
Die Kirche wurde wegen Baufälligkeit endgültig geschlossen. Die Besucher der Kirche wurden in die Kirche nach Hermsdorf verwiesen.

1858
Dr. med. Th. Westphal aus Roda eröffnet im Haus Markt 4 eine Arztpraxis mit Apotheke.

19. zum 20.01.1858
Das Haus des Fleischermeisters August  Prüfer auf dem Markt brannte nieder (heute Feinkost der EWU Eisenberg).

1859
Pfingsten feiert die Landzimmermannszunft ihr 200jähriges Bestehen. Den Abschluss dieses Innungsfestes („Hambrich“) bildete das Maibaumsetzen.

1861
Die Schule in der Kirchgasse wurde erbaut (heute Seniorenklub).

1863 bis 1866
Die romanische Klosterkirche wurde auf den Fundamenten der alten Kirche neu aufgebaut. 1966 wurde die Klosterkirche unter Denkmalschutz gestellt.

1868
Das Dampfsäge-  und Hobelwerk Prüfer wurde gegründet. Der Standort gehörte in dieser Zeit noch zur Flur Klosterlausnitz und kam 1924 zu Hermsdorf. Im Jahr 1936 wurde das gesamte Werk als Insolvenzmasse versteigert. Den Zuschlag erhielt Wilhelm Hegemann, der nach dort den Sitz seiner 1926 gegründete Firma Hematect verlegte.

1871
Im Jagdschloss wurde ein Forstamt eingerichtet.

29.07.1876
Die Eisenbahnlinie Weimar - Gera wurde eingeweihnt. Damit wurde das Holzland auch für den Fremenverkehr erschlossen und Klosterlausnitz entwickelte sich zu einer weithin beliebten "Sommerfrische". Gleichzeitig war es der Beginn der industriellen Entwicklung in der Region, die nicht zuletzt mit dem Sterben des Fuhrmannswesens einherging.

1880
Im Ort weilten die ersten Feriengäste. Um diese Zeit setzte auch für Klosterlausnitz die Entwicklung zum Luftkurort ein. 

1880
In Klosterlausnitz wurde die Zeitung „Bote für den Westkreis“ erstmals herausgegeben, ein Publikationsorgan für das Holzland.

Bote für den Westkreis

1881
Letztes Zunftfest in Klosterlausnitz unter Leitung von Louis Brendel, dem damaligen Ratszimmermeister.

1882
Gründung einer Baufachschule, die 1886 nach Roda verlegt wird.

1885
Architekt Keller gründet den Musikverein. Dieser löste sich 1925 wieder  auf.

1886
Das Dampfsäge- und Dampfhobelwerk Ernst Acker wurde gegründet. Der Standort gehörte in dieser Zeit noch zur Flur Klosterlausnitz, ab 1924 zu Hermsdorf.

1887
Auswanderung nach Amerika beantragt.

1888
Wurde das Jagdschloss abgerissen.Auf diesem Standort wurde die neue  Schule, rechts der Kirche erbaut. Die Weißenborner Schulkinder wurden ab 1891 in der neuen Schule in Weißenborn unterrichtet.

Mithilfeersuchen aus dem Amtsblatt 113 vom 12.09.1888
Mithilfeersuchen aus dem Amtsblatt 113 vom 12.09.1888

1894
Das "Kurhaus" wurde erbaut und 1921 als"Klosterwald" von der Methodistenkirche erworben. 

1898
Bau des Ernst-Agnes-Heim, in der DDR-Zeit Sanatorium "Dr. Friedrich Wolf", heute ALGOS-Fachklinik.

1889
Im Ort gründet sich ein Verschönerungsverein. 1899 tritt an seine Stelle der Verkehrsausschuss, dieser wurde 1910 Mitglied und Zweigstelle des Thüringenwald – Verein.

06.01.1890
In Hermsdorf nahm die Porzellanfabrik (spätere „HESCHO“ - Keramische Werke Hermsdorf - Tridelta AG) ihren Betrieb auf. Diese Fabrik brachte auch Klosterlausnitz einen außerordentlichen Aufschwung. Eine große Zahl „Zujeresder“ siedelten sich in Klosterlausnitz an. Die Zeit von 1891 bis 1913 stellt eine der bedeutendsten Bauperioden von Klosterlausnitz dar.

1892
Die Klostermühle wurde als Mahl- und Schneidemühle stillgelegt, sie brannte 1893 nieder. Das neu entstandene Dampfsägewerk wurde 1945 stillgelegt.

1893
In diesem Jahr weilten 345 „Sommerfrischler“ im Ort.

1893
Der Turnverein „Vater Jahn“ wird gegründet, der 1912 in der „Turnvereinigung Klosterlausnitz“ aufging.

1894
Das „Kurhaus“ wurde vom Geraer Architekten Körting erbaut. 1921 wurde es als als „Klosterwald“ von der Methodistenkirche erworben.

1894
Die Lust, ein Wohnviertel aus damals 10 Villen, entstand. Hier wohnen vornehmlich höhere Angestellte der Hermsdorfer Porzellanfabrik Ab 1905 Direktor Arke, später Friedrich Scheid und andere.

01.07.1898
Das Ernst-Agnes-Heim wurde eingeweiht (später Sanatorium „Dr. Friedrich Wolf“ und heute ALGOS-Fachklinik).

1898
Der Fremdenverkehrsverein Klosterlausnitz wurde gegründet und schloss sich 1904 dem Bäderverband an.

1898
In Klosterlausnitz bildete sich der Rauchklub „Eintracht“ (im Volksmund auch „Pfeifenklub“ genannt). Er wurde 1906 wieder aufgelöst.

 
Seitenanfang