Ehrenbürger der Gemeinde

 
Ehrenbürger ist üblicherweise die höchste von einer Stadt oder einer Gemeinde vergebene Auszeichnung für eine Persönlichkeit, die sich in herausragender Weise
um das Wohl der Bürger oder Ansehen des Ortes verdient gemacht hat. Die Ernennung oder Aberkennung der Ehrenbürgerschaft ist in der Hauptsatzung geregelt,
meist ist eine Zweidrittelmehrheit des Gemeinderats erforderlich. Die Ehrenbürgerschaft wird auf Lebenszeit verliehen. Mitunter ist die Ehrenbürgerschaft mit besonderen Privilegien verbunden, zum Beispiel die Gewährung von Vorzugsbehandlung (Freifahrt, freie Theaterkarten, etc.) in stadteigenen Einrichtungen.
 
Seit wer Bemerkung
     
13.11.1933 Adolf Hitler * 20.04.1889 Braunau am Inn; † 30.04.1945 Berlin
Reichskanzler

Diese
Ehrenbürgerschaften
wurden am
04.08.1945
aberkannt.
Siehe
unten.

   
13.11.1933 Dr. Wilhelm Frick * 12.03.1877 Alsenz; † 1610. 1946 in Nürnberghingerichtet
Thüringen Staatsminister für Inneres und Volksbildung
   
  In einer Abstimmung am 13.11.1933 in der Gemeinde Bad Klosterlausnitz gab es:
1542 Ja-Stimmen
     30 Nein-Stimmen
     20 ungültige
     25 Nichtwähler
dafür, dass Adolf Hitler und Reichsminister Dr. Wilhelm Frick zu Ehrenbürgern der Gemeinde erhoben wurden
   
17.08.1938 Fritz Sauckel * 27.10.1894 Haßfurt; † 16.10.1946 in Nürnberg hingerichtet
war seit 1927 NSDAP-Gauleiter in Thüringen und von 1942 bis 1945 Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz
   
17.08.1938 Willy Marschler * 12.08.1893 Liegnitz; † 08.11.1952 Karlsruhe
Staatsminister für Finanzen und Wirtschaft / Ministerpräsident und Finanzminister
     
  Aberkennung Ehrenbürgerschaft  
     

Umstritten ist die posthume Aberkennung einer Ehrenbürgerschaft, die unter den diktatorischen Verhältnissen in der Zeit des Nationalsozialismus verliehen wurde.
Adolf Hitler erhielt sie in rund 4000 Städten und Gemeinden. Für Kriegsverbrecher wurde der Verlust des Ehrenbürgerrechts gemäß Artikel VIII, Ziffer II, Buchstabe i der Direktive 38 des Alliierten Kontrollrats in Deutschland vom 12. Oktober 1946 festgelegt. Dies setzte eine gerichtliche Verurteilung voraus und galt mithin nicht für Hitler, da dieser sich durch Selbstmord einer Verurteilung entzogen hatte.
Einige Städte und Gemeinden haben bereits verstorbenen oder hingerichteten Machthabern die Ehrenbürgerschaft dennoch symbolisch aberkannt. Der Berliner Senat hat bereits 1948 Hitler, Göring, Goebbels und Frick posthum die Ehrenbürgerschaft entzogen. Weitere Aberkennungen der Ehrenbürgerschaft Hitlers in neuerer Zeit erfolgten u. a. in Düsseldorf (2000), Aschersleben (2006), Bad Doberan, Biedenkopf (2007) und Kleve (2008) sowie in Forst/Lausitz (2009).
Bad Klosterlausnitz hat den vier obengenannten Personen am 04.08.1945 die Ehrenbürgerschaft aberkannt.

     

     
Seit wer Bemerkung
     
25.09.2006 Gerald Reimann
Bürgermeister von 1990 bis 2006
 
  Ehrenbürgerschaft  
27.04.2016 Erhard Walter ''Drossel"  
 
  Das Klosterlausnitzer Urgestein Erhard Walter, bekannt als Karnevalist, Sänger und unter dem Spitznamen „Drosssel“ feierte seinen 80. Geburtstag. Viele Jahre prägte er die kulturelle Landschaft des Kurtortes. Er war bei den Maibaumsetzern, gründete den Lausnitzer Elferrat, war in der Taubenzucht aktiv, leitete die Geschicke der Freiwilligen Feuerwehr, belebte den Chor wieder, gründete die „Fröhlichen Holzländer“ und musiziert noch immer im „Duo Holzland“. Für sein Lebenswerk wurde Erhard Walter zur Gemeinderatssitzung am 27.04.2015 mit der Ehrenbürgerwürde geehrt.  
     
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