Der Kreuzstein in der LMuna

 

Wo jetzt der Gasthof zu Klosterlausnitz steht, da lagen früher dicht am Wege drei alte verwitterte Kreuzsteine viele Jahrhunderte lang. Die Steine aber erinnern an die letzten Nonnen des nun verlassenen, das lange Zeit in Klosterlausnitz bestanden hat.
Als nämlich das Kloster im Dorfe längst verödet und verlassen war, waren zwei fromme Nonnen, Farnesia und Anoetnezza, zurückgeblieben. Sie hatten beschlossen, bis an ihr Ende nicht von ihrem Kloster zu lassen. Das Volk aber ließ sie ruhig gewähren, denn sie waren fromm und mild, pflegten die Kranken und halfen den Notleidenden, die ihre Hilfe suchten.

Eines Nachmittags im Sommer nun, so gegen Abend hin, gingen die beiden Nonnen aus dem Kloster in das Dorf, einen Kranken zu besuchen. Allein noch ehe sie das Kloster verließen, zog sich ein schweres Gewitter am Himmel zusammen, und Donner und Blitz krachten und zuckten angsterregend und schrecklich. Die frommen Nonnen ließen sich von ihrem Gang nicht abhalten; unerschrocken und mutig, wie solch, die wissen, dass sie unter Gottes Schutz stehen, schritten sie das Dorf hinauf. An der Stelle nun, wo die alten Kreuzsteine standen, da schoss ein furchtbarer Blitzstrahl zur Erde herab und traf die beiden Nonnen, so dass sie tot neben den Steinen niedersanken.

Die alten Steine sind freilich lange schon verschwunden; aber manches Jahr standen sie und bezeichneten die Todesstätte der letzten Nonnen aus dem verlassenen Kloster in Lausnitz.

Kurt Greß
„Holzlandsagen. Sagen, Märchen und Geschichten aus den Vorbergen des Thüringer Waldes.“  
Leipzig 1870, S.45-46
 
Der Kreuzstein in der LMuna

Ein Foto aus dem Jahr 1937 in der Flur Klosterlausnitz, mit einem Kreuz- bzw. Schwertstein. Ob dieser im Zusammenhang mit der Sage von Greß (oben) steht ist nicht erwiesen. Ebenso unklar ist der Verbleib und der genaue Standort des auf dem Foto abgebildeten (Grenz- ?) Schwertsteines. Wer kann Hinweise geben?

Spaziergang von Hermsdorf aus einer Hochzeitsgesellschaft. Personen auf dem Foto von links nach rechts:
Karl Nicolaus, Hermann Trinks, Alois Nicolaus und Karl Leisering.

Der Kreuzstein in der LMuna
Am 20.10.2010 setzte der Heimatverein und die Gemeinde Rüdersdorf das Replik des Steines an gleicher Stelle.