Hans Lasko (Laskowski) - Maler * 04.03.1900 † 08.12.1979 |
|||
Hans Laskovski - Künstlername Lasko - wurde am 04.03.1900 in Trakies (Ostpreußen) als Sohn eines Försters geboren. Er besuchte in Insterburg (heute Tschernjachowsk) das Realgymnasium. Danach studierte er von 1920 bis 1925 an der Kunstakademie Königsberg (heute Kalingrad). Von 1925 bis 1931 war er Meisterschüler bei Professor Artur Degner in Berlin. 1931 bis 1938 lebte er wieder in seiner Heimat in Ostpreußen. Um 1937 hatte sich in Insterburg ein Kreis junger Künstler, wie Kurt Bischoff, Erich Drengwitz, Hans Lasko und Joe Westerhoff etabliert. Längere Malerfahrten und Studienaufenthalte führten ihn nach Paris und Südfrankreich. In dieser Zeit wurden Maßgebende Berliner Kunstkritiker auf ihn aufmerksam. Es folgten zahlreiche Ausstellungen in Berlin, hauptsächlich in der Kunsthandlung Martin Wasservogel. |
|||
Ruderer am Flussufer (Farbkreide) | |||
Im Jahr 1946 kam er nach
Bad Klosterlausnitz. Hier wohnte er zunächst in der Köstritzer Str. 3 bei Ledig, später in der Nummer 5. Erste neue Erfolge stellten sich ein, es gab Bildankäufe
der Stadt Erfurt zur 1. Thüringer Kunstausstellung. Vom 21. bis 29.02.1948 stellte er, zusammen mit weiteren Künstlern, in der Halle des Moorbades von Bad Klosterlausnitz aus. Dort zu sehen waren seine Werke „Frauen am Brunnen“ (unten), „Fischerfamilie“ und „Waldarbeiter“ (Titelblatt des Kataloges unten). |
|||
|
|||
Im Jahr 1950 wurde ihm Jena eine neue Heimat geworden. Über zwei Jahrzehnte wirkte er in der Bezirks- und Kreisleitung des Kulturbundes und in der Bezirksleitung des Künstlerverbandes. Als einer der ersten Künstler des Bezirkes Gera suchte er, lernend und lehrend, engen Kontakt mit den Werktätigen. Schon 1947 bei den Waldarbeitern im Holzschlag in Bad Klosterlausnitz, machte Studien. In der Maxhütte schloss er in den Jahren 1953 bis 1955 einen Freundschaftsvertrag mit dem Kunstfaserwerk „Wilhelm Pieck“, leitete den Einsatz einer Künstlerbrigade in der LPG Schorba und im VEB Kalk- und Phosphatwerk Dorndorf - Steudnitz. 1959 begann er im VEB Carl Zeiss Jena, wo er u.a. langjährige Zirkelarbeit leistete und in unermüdlichem, freudigem Einsatz eine Breitenarbeit auf sich nahm, die die Voraussetzung zur Gründung einer ganzen Fachgruppe Bildende Kunst schuf, zu deren Leiter er berufen wurde. Immer ging es ihm dabei gleichermaßen um den Menschen. Im Alter von 55 Jahren erlernte der Künstler den Holz- und den Linolschnitt. Die Einheit von Menschen- und Künstlertum, das freudige Engagement und sein Einfühlungsvermögen machten Hans Lasko zu einem beliebten und erfolgreichen Pädagogen. Als Dozent der Arbeiter- und Bauern-Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität seit 1959 und später als Universitätszeichenlehrer hat er viele junge Menschen zum Verständnis und zur Freude an der Kunst geführt. |
|||
Hans Lasko 1975 - Porträts damaliger Teilnehmerin am Zeichenzirkel. |
|||
Im Jahr 1976 erschien das Jenaer Almanach mit Dokumenten, Berichten, Bekenntnissen, Gedichten, Erzählungen und Schnurren aus Jenas alten und neuen Tagen. Herausgegeben vom Rat der Stadt, Abteilung Kultur und der Friedrich-Schiller-Univ. Jena. Als Jahresbegleiter erarbeitet und zusammengestellt von Günter Steiger. Es enthielt Zeichnungen von Karl Sommerer (Titelbaltt links unten) und Hans Lasko. | |||
Hans Losko - Liebespaar zu Schillers Zeiten | |||
Hans Losko - Dornburger Schlösser nach historischen Vorlagen. |
|||
Hans Lasko kaufte 1977 im Künstlerbedarf Leipzig Pastellstifte, die er damals erstmals in der DDR gab. |
|||
1977 Weihnachtskarte an die Mitglieder des Zeichenzirkels von Hans Lasko. | |||
Porträtzeichnungen von Hans Lasko | |||
Blick auf Jena von Hans Laso. | |||
Im November 1976 wurde Lasko zu Stellungnahme im Zusammenhang mit der Biermann-Ausbürgerung gedrängt. Während sich die westlichen Medien mit dem Protest in der DDR ausgiebig befassen, erschienen im "Neuen Deutschland" und den anderen DDR-Tageszeitungen seitenweise Ergebenheitsadressen an das Politbüro. In der "Volkswacht" melden sich drei Jenaer Künstler zu Wort: Prof. Lothar Zitzmann (Maler), Kurt Hanf (Maler) sowie Hans Lasko (Maler und Grafiker). Hans Lasko wetterte: "Biermann ist ein Verräter kommunistischer Ideen und Ideale. Er verleumdet die DDR, den ersten deutschen Staat der Arbeiter und Bauern und seine Politik zum Wohle der Menschen beim Klassenfeind." Das dürfte wohl auch die Ursache dafür sein, das das Leben und Wirken von Hans Lasko in der neuen Geschichte „in Vergessenheit“ geriet. Trotzdem bleibt der
Einfluss von Hans Lasko auf zahlreiche Künstler unbestritten. Genannt werden sollen
hier zum Beispiel Astrid Leiterer, Angelika Betz, Christine Nolte und Karl-Heinz Klopfleisch,
die alle seinen Zeichenzirkel besuchten.
|
|||
In Auktionshäusern wurden und werden noch heute Bilder von Hans Lasko verkauft, wie zum Beispiel: | |||
Blumenstand auf regennassem Boulevard |
|||
Kurische Nehrung |
Mutter mit Kind |
||
Sommerliches Havelufer |
|||
|
|||
Hans Lasko verstarb kurz vor seinem 80. Geburtstag am 08.12.1979 in Jena. | |||