Friedrich Meissner – Forstrat, Heimatforscher, Autor

* 25.05.1867 Klosterlausnitz
† 11.11.1928 Stadtroda

 

Friedrich Meissner, als drittes Kind geboren, entstammte einer kinderreichen Familie. Er hatte noch neun Geschwister, sieben Jungen und zwei Mädchen. Sein Vater Christian Friedrich Meissner wurde am 06.03.1829 geboren und verstarb am 11.12.1899. Seine Mutter Henriette Meissner, geborene Lamb, wurde am 17.07.1836 geboren und verstarb am 19.05.1906.Die Genealogie der Familie Meissner kann bis nach Altenburg, Triptis und Lückenmühle zurück verfolgt werden.

Friedrich Meissner schlug nach Schule und Berufsausbildung die Forstlaufbahn ein und trat in die Dienste des Fürsten Friedrich II. zu Solms-Baruth (1853-1920) und dessen Gattin Ida Louise, geb. Gräfin von Hochberg, Freiin von Fürstenstein aus dem Hause der Fürsten von Pless (1863-1938) in Schlesien, wo er dessen Waldungen als Forstmann betreute.

Seine erste Ehe schloss er in Eisenberg. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne hervor. Die Ehe wurde jedoch bald wieder geschieden. Zu dieser Zeit schied er auf eigenen Wunsch aus dem Dienst des Fürsten zu Solms-Baruth aus.

 

Familien Meissner / Bennemann auf einer Aufnahme aus dem Jahr 1893

01 = Meissner, Otto * 1873 † 1938, Holzhändler in Triptis
02 = Meissner, Franz * 1872 † 1943, Holzhändler in Lückenmühle
03 = Meissner, Reinhold * 1871 † 1949, Oberlehrer in Eisenberg
04 = Meissner, Max * 1870 † 1925, Hoffuhrmann in Altenburg
05 = Meissner, Louis * 1868 † 1899, Holzhändler in Triptis
06 = Meissner, Friedrich * 1867 † 1928, Forstrat in Altenburg und Heimatforscher.
07 = Meissner, Paul * 1860 † 1903, Holzhändler in Oberpöllnitz
08 = Bennemann, Hermann * 1884 † 1941, Ehemann von 14, Holz- und Kohlenhandlung, Klosterlausnitz
09 = Meissner, Alwin * 1884 † 1952, Sohn von 7 und 10
10 = Meissner, Alwine * 1857 † 1943, Ehefrau von 13, Mutter von 9 und 11
11 = Meissner, Wally * 1885 † 1961, Tochter von 7 und 10
12 = Meissner, Henriette geborene Lamb * 17.07.1836 † 19.05.1906, Ehefrau von 13 und Mutter von 1 bis 7 und 14 und 16
13 = Meissner, Christian Friedrich * 06.03.1829 † 11.12.1899, Ehemann von 12 und Vater von 1 bis 7 und 14 und 16
14 = Bennemann geborene Meissner, Berta * 1862 † 1927, Ehefrau von 8
15 = Bennemann, Rosa * 1890 † 1918 verheiratete Schnacke
16 = Günther, geborene Meissner, Martha * 1875 † 1964

 

Er heiratete in zweiter Ehe die aus Saalfeld stammende Lina Prüfer, geb. Walter. Sie war mit dem Holzhändler Friedrich Prüfer, aus der Ehe die Söhne Johannes und Fritz hervorgingen, verheiratet.

Mit seiner zweiten Ehefrau Lina hatte er zwei Söhne und eine Tochter. Tochter Irmgard wurde am 06.01.1920 in Altenburg geboren. Sie besaß ein Wohnhaus mit großem Garten. Hier, nicht mehr in forstlichen Diensten, bearbeitete er diesen intensiv. Auch diese Ehe scheiterte und wurde geschieden. Die Tochter Irmgard, nur wenige Jahre alt, blieb bei ihrer Mutter und kann sich kaum an ihren Vater erinnern.

Friedrich Meissner zog Anfang 1920 von Altenburg nach Klosterlausnitz. Er nahm einige Arbeiten im dortigen Forstamt an und beschäftigte sich intensiv mit der Geschichte des Klosters, der Entwicklung des Ortes und des hiesigen Waldes. Bis kurz vor seinem Tod 1928 erstellte er das komplette Manuskript für die Gedenkschrift: „Klosterlausnitz ein Schauplatz deutscher Geschichte 1137 – 1928“. Das Buch lag zum 800jährigen Jubiläum 1938 vor. Sein Bruder Reinhold Meissner, Oberlehrer a.D. hatte es fertiggestellt und veröffentlicht (Erinnerungen an Klosterlausnitz). Außerdem schrieb er kleinere Beiträge in Zeitungen und wurde so für Klosterlausnitz zum Heimatschriftsteller. In den letzten Jahren, aus dem Forsthaus ausgezogen, lebte er zurückgezogen im Elternhaus in Klosterlausnitz, Eisenberger Straße 48.

Im November 1928 erkrankte er an einer schweren Lungenentzündung und verstarb im Krankenhaus Stadtroda. Seine letzte Ruhe fand er in der elterlichen Grabstätte auf dem Friedhof Klosterlausnitz.
Ein Nachruf beleuchtet diesen, für Klosterlausnitz rührigen Heimatschriftsteller, noch mehr:

Nachruf auf Forstrat a. D. Friedrich Meissner
(„Bote für den Westkreis“, Dienstag, 13.11.1928)

Nach kurzem Krankenlager wurde am vergangenen Sonntag, 11.11.1928, einer unserer örtlichen Mitarbeiter, Herr Stadtforstrat a. D. Friedrich Meissner, vom Tode ereilt. Da er in den letzten Jahren sehr zurückgezogen lebte, ist nur wenigen bekannt, wie fleißig und gewissenhaft er sich dem selbst gestecktem Ziel – der Geschichtsforschung – gewidmet hatte.
Seine Chronik von Klosterlausnitz – noch ungedruckt – jedoch im Manuskript vollendet – ist das beste Denkmal seines Schaffens und seiner Heimatliebe.
Seine vielen kleineren Berichte und Arbeiten im „Bote für den Westkreis“, dem „Guten Freund“ und dem „Kuranzeiger“ haben gar manchem unserer Leser gedient und bewiesen, dass er, obwohl er es in seiner bescheidenen Art nicht hören wollte, für Klosterlausnitz zum Heimatschriftsteller wurde, dass er es in Wirklichkeit war, wissen wir am besten, die wir viel mit ihm verloren haben.

 
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