Zum Jahreswechsel 1914 wurde Helmut Winkler in Juliustal geboren. Er kam als jüngster von fünf Geschwistern zur Welt. Seine Eltern, Antonia und Josef Winkler führten eine Weberfabrik.
Als Helmut 4 Jahre war, verstarb sein Vater. Die Mutter hatte kein leichtes Leben, sie musste die Fabrik weiterführen und für den Lebensunterhalt der Familie sorgen.
Zur damaligen Zeit war es etwas Besonderes, dass er bis zur neunten Klasse die Schule besuchte. Gerne wäre er weiter zur Schule gegangen, dies war jedoch aus finanziellen Gründen nicht möglich. So erlernte er im böhmischen Varnsdorf den Beruf des Lithografen. Nach der Lehre war er kurze Zeit arbeitslos, fand aber bald in Asch, Landkreis Eger, eine Arbeitsstelle, wo er einige Jahre lebte.
Ende der dreißiger Jahre wollte sich Helmut Winkler als Grafiker selbstständig machen, doch mit Beginn des 2.Weltkrieges wurde er zum Militär nach Nürnberg einberufen. Nach der Grundausbildung wurde er in Belgien, später in Holland stationiert. Anschließend verbrachte er eine längere Zeit in Frankreich. Als Kradmelder bzw. als Kurier lernte er große Teile des Landes, wie Paris, die Normandie und Schlösser der Loire kennen. Er wurde mit dem Kompaniestab in einem Schloss der Loire einquartiert. Dort entstand durch seine guten Französischkenntnisse eine Freundschaft mit einem Bediensteten der Gräfin, mit dem er noch einige Jahre nach dem Krieg brieflichen Kontakt hielt.
Weitere Stationen im Krieg waren Neapel in Italien, von wo er Fotos von Capri und dem Vesuv nach Hause schickte.
Zum Schluss musste er nach Tunesien. Dort geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Über Marokko wurde er in die USA verschifft. Er war etwa drei Jahre in Louisiana und Mississippi, wo die Gefangenen zum Urwaldroden eingesetzt wurden. Er berichtete immer wieder, dass er von den Amerikanern gut behandelt und ausreichend versorgt worden ist.
Da es in den Sumpfgebieten sehr viele Giftschlagen gab, machte er sich bald durch seine Schlangenkenntnisse bekannt, mit denen er den Einheimischen oft mit Rat und Tat beistand. Schlangenhäute, Giftzähne und die Klapper der Klapperschlange brachte er sich als Trophäe mit nach Hause.
Von Amerika aus schickte er einige Briefe in die Heimat sowie einen ganz besonderen Brief mit der Anschrift: an ein unbekanntes Mädchen aus Varnsdorf. Durch Zufall erhielt diesen Brief Frau Ilse Peter und eine Brieffreundschaft entwickelte sich. Ilse Peter wurde nach Kriegsende von Varnsdorf nach Bad Klosterlausnitz ausgesiedelt.
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