Die Schaffung einer Feuerwehr wurde zu Ende des 19. Jahrhunderts immer dringlicher. Bei Bränden fühlte sich keiner verantwortlich und andere Wehren aus den Nachbarorten brauchten zu lange, bis sie den Brand erreichten, um noch etwas retten zu können. Das Wasser konnte nicht wie heute aus Hydrant entnommen werden. Die Wasserleitung war erst im Bau und das Wasser musste von Brunnen oder Teichen herangekarrt werden.
Klosterlausnitz tat sich mit der Schaffung einer Feuerwehr sehr schwer. Von den ersten Aufforderungen des Landratsamtes in Roda im Jahre 1898 an den hiesigen Gemeinderat eine Pflichtfeuerwehr zu errichten, sollten drei Jahre bis zur Gründung einer solchen 1901 vergehen.
Selbst eine freiwillige Feuerwehr zu schaffen war schwierig. Hier lehnte sogar der Gemeinderat jede staatliche Beihilfe ab, ein wohl einmaliger Vorgang im damaligen Deutschland. Man erklärte das alles mit Rücksicht auf den Bau der Wasserleitung. Vermutlich sollte diese erst fertiggestellt werden.
Am 01.12.1898 fordert das Herzogliche Landratsamt in Roda, in einem Schreiben an den damaligen Gemeindevorsteher Dämmrich die Bildung einer Pflichtfeuerwehr. In der Gemeinderatssitzung vom 20.12.1898 wurde daraufhin beschlossen, die nötigen Maßnahmen zur Bildung einer Pflichtfeuerwehr in Klosterlausnitz zu treffen. Es wurde eine Satzung entworfen.
Der erste Hinweis zur Gründung einer FFW findet sich im Gemeinderatsbeschluss vom 22.12.1898. Dort heißt es:
„...wird beschlossen eine freiwillige Feuerwehr zu gründen, mit dem sich dazu eignenden Leuten in Verbindung zu setzten und die nötigen Ausrüstungsgegenstände anzuschaffen. …“
Am 22.12.1898 schrieb der Gemeindevorsteher Dämmrich an das Herzogliche Landratsamt:
„ ... hat der Gemeinderat beschlossen, dass die Pflichtfeuerwehr im Jahr 1899 eingerichtet und eingeführt wird. ... Der Gemeinderat hat den Beschluss gefasst, gleich nach dem Neuen Jahr 1899 die Pflichtfeuerwehr einzuführen.“
Am 11.01.1899 ging ein Schreiben des Landrates an den Gemeindevorsteher: „Was die Gründung einer Pflichtfeuerwehr angeht, so erwarte ich Ihren Bericht binnen 6 Wochen.“
Am 13.05.1899 erst nahm Gemeindevorstand Dämmrich mit dem Landrat Kontakt auf und fragte noch einige Details im Zusammenhang mit der Pflichtfeuerwehr ab. So erscheint der Gemeindevorsteher Dämmrich am 19.05.1899 im Landratsamt, um sich über die Feuerlöschordung und das Statut zu verständigen. Vom 25.05.1899 gibt es ein Beschluss, dass der Gemeindevorsteher die Listen für eine Pflichtfeuerwehr erstellen soll.
In einem weiteren Schreiben des Landratsamtes vom 15.04.1900, wird wieder an die Einrichtung einer freiwilligen oder mindestens einer Pflichtfeuerwehr erinnert. Schließlich erging am 22.10.1900 wiederum ein Gemeinderatsbeschluss:
„Zur Bildung einer freiwilligen Feuerwehr und Pflichtfeuerwehr sollen zunächst die nötigen Vorarbeiten vorgenommen werden.“
Im „Bote für den Westkreis“, einer regionalen Tageszeitung, wurde am 24.10.1900 das folgende Inserat veröffentlicht:
Die ersten Anmeldungen folgten: |
- Böttcher, Louis,
- Enke, Friedrich,
- Heinecke, Hermann,
- Jentzsch, August,
- Knopfe, Albert
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- Pfaucht, Hermann,
- Prüfer, Karl,
- Schilling, Louis und
- Willfert, Hermann.
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So schrieb z.B. Hermann Willfert aus der Bahnhofstraße (später 1. Wehrführer bzw. Ortsbrandmeister in Klosterlausnitz) an den Gemeindesekretär Gentsch: |
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Herrn Gemeindesekretär Gentsch Klosterlausnitz
Haben Sie die Güte mich in die Liste für die Meldungen zur freiwilligen Feuerwehr mit aufzunehmen. Hochachtungsvoll Hermann Willfert, Bahnhofstraße 20b
Klosterlausnitz, den 1./11.1900 |
Am 11.01.1901 kam es zum erneuten Drängen des Landratsamtes. Die Behörde erwartet nun Bericht bis Ende März 1901, was die Einrichtung einer freiwilligen und einer Pflichtfeuerwehr anbetrifft.
Wer zur Pflichtfeuerwehr gehörte, war aber nicht unbedingt auch in der Freiwilligen Feuerwehr. Zur Pflichtfeuerwehr wurde jeder männliche Einwohner von Klosterlausnitz im Alter zwischen 18 und 50 Jahren für die Dauer von 10 Jahren herangezogen. Er war 10 Jahre löschdienstpflichtig, es sei denn, es lagen z. B. gesundheitliche Gründe vor, welche den Dienstpflichtigen für den Löschdienst untauglich machten.
Die Pflichtfeuerwehr bestand aus Spritzen-, Absperr- und Wachmannschaft und war verantwortlich bei Wassermangel ausreichend Wasser heranzuschaffen. Die Mannschaften dieser Pflichtfeuerwehr unterstanden dem Kommando des Führers der freiwilligen Feuerwehr und hatten diesen unbedingten Gehorsam zu leisten.
So erging an 65 männliche Klosterlausnitzer, nach Straßen unterteilt, eine Einladung zu Freiwilligen Feuerwehr. In einem Umlaufschreiben am 23.01.1901 bekunden 44 Klosterlausnitzer ihre Teilnahme an der am 25.01.1901 vorgesehenen Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr von Klosterlausnitz. Im Protokoll zu dieser am 25.01.1901 stattgefundenen Versammlung hieß es dann:
„ ... erklären sich alle Anwesenden 40 Personen, bereit der freiwilligen Feuerwehr beizutreten, welche somit gegründet wurde. ...“
Dieses Datum ist als das offizielle Gründungsdatum der Klosterlausnitzer Freiwilligen Feuerwehr anzusehen.
Am 25.03.1901 wird dem Landrat das Statut zur Genehmigung vorgelegt. Gleichzeitig teilte der Kommandant Hermann Willfert dem Amt mit, dass die Wehr bereits mit den regelmäßigen Übungen begonnen hatte und dass mittlerweile eine große Anzahl Herren aus den ersten Kreisen der Gemeinde Klosterlausnitz sich als passive Mitglieder in die Wehr hatten aufnehmen lassen. Nachdem die FFW von dem Herzoglichen Landratsamt Roda das Statut mit Bewilligung zurückgereicht bekam, wurde durch den Kommandanten Willfert dem Gemeinderat mitgeteilt, in „wessen Hände das Kommando durch Wahl gelegt worden ist.“ Dies waren: Hermann Willfert als Kommandant und
G. Jentzsch als Adjudant und Stellvertreter.
Gemäß Grundgesetzt der Wehr waren die Betreffenden auf 3 Jahre gewählt. Die Wahl bedurfte der Bestätigung des Gemeinderates.
Am 10.06.1901 bat der jetzige Gemeindevorsteher Vogel beim Landratsamt noch um etwas Zeit für die endgültige Regelung über die Pflichtfeuerwehr in Klosterlausnitz. Alle Vorbereitungen seien im Gange. Schließlich wurde die Angelegenheit den zuständigen Behörden im Landratsamt zu langwierig. Mit Hinweis auf den Schriftverkehr bis ins Jahr 1898 zurück, wurde dem Gemeinderat am 13.07.1901 aufgetragen, nun binnen 2 Wochen einen endgültigen Beschluss zu fassen. Bei einer weiteren Verschiebung der Aufforderung sieht sich der Landrat gezwungen, „unliebsame“ Maßnahmen gegen die Gemeinde zu ergreifen. Das Schreiben fruchtete, am 20.07.1901 wurde den Einwohnern von Klosterlausnitz die Bildung der Pflichtfeuerwehr bekannt gegeben. Alle feuerlöschdienstpflichtigen Einwohner werden daraufhin erfasst und den entsprechenden Mannschaften zugeteilt.
Die erste Übung der Pflichtfeuerwehr wurde für den 27.07.1901 angesetzt. Zu beachten ist dabei, dass sämtliche Übungen der Pflichtfeuerwehr an den Wochenenden, in der Freizeit der Dienstpflichtigen, angesetzt wurden.
Am 06.08.1901 wurden in der Gemeinderatssitzung die Bildung der Klosterlausnitzer Pflichtfeuerwehr und das Statut vom 01.12.1898 mit einem offiziellen Beschluss besiegelt.
Am 19.01.1902 wurde im Saal des Friedrichshofes mit einem Ball das einjährige Bestehen der FFW Klosterlausnitz begangen.
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Freiwillige Feuerwehr Klosterlausnitz Foto vermutlich 1902 |
Der 25.01.1901 gilt als der Gründungstag der FF Klosterlausnitz. Obige Aufnahme dürfte die älteste bekannte Aufnahme der FF Klosterlausnitz sein. Die Pikelhauben der Uniformen tragen noch den Reichsadler, später wurde dieser durch das Loge der Feuerwehr ersetzt. Die weißen Unifomhosen wurden auch aus alten Armeebeständen übernommen. Unklar ist die Rolle der in Trachten gekleideten Frauen auf dem Foto. Vom Foto sind nachfolgende Personen bekannt. |
01 = Fröhlich, Kurt
03 = Kluge, Otto „Drossel“
05 = Büchner, ? „Sörgels Langer“
07 = Zahn, Arwin
08 = Enke, Otto |
09 = Biolawek, ? geb. Poser
10 = Kluge, Otto „Kutscher“
15 = Schnacke, „Pechtel“
16 = Enke, Friedrich
17 = Schubert, Max Buchdruckermeister |
Am 24.05.1902 teilt der Gemeindevorsteher Vogel dem herzoglichen Landrat in Roda mit, dass die FFW für die Anschaffung von Uniformen eigene Mittel aufbringen wolle. Dazu wurden Anteilscheine im Werte von 3 und 4 Mark an die Mitglieder der FFW ausgegeben. Diese sollten dann, soweit es der Kassenbestand der FFW zuliess, jährlich bis zu einem Betrag von 20 - 30 Mark zinslos an die Mitglieder zurückgezahlt werden. Der somit vorerst vorhandene Betrag deckt ungefähr die Hälfte der Anschaffungskosten. Die andere Hälfte sollte durch eine Bitte nach staatlichen Beihilfen aufgebracht werden.
Übungen fanden bei der FFW regelmäßig statt. Aus Mangel eines geeigneten Übungsplatzes wurden diese auf der Landstraße durchgeführt.
Am 18.07.1902 erhielt Klosterlausnitz den Bescheid des herzoglich-fürstlichen Landratsamtes. Danach wurden 230 Mark für die Ausrüstung der Pflichtfeuerwehr und der FFW Klosterlausnitz eine Beihilfe von 397 Mark aus dem Unterstützungsfond bewilligt.
Die Beihilfe für die FFW enthielt die Bedingung, dass im Falle der Auflösung der Wehr die Ausrüstungsgegenstände dann in den Besitz der Gemeinde übergehen. Die FFW solle noch darüber Beschluss fassen und diesen schriftlich dem Landratsamt zukommen lassen, damit der Betrag zur Auszahlung kommen konnte. Am 23.07.1902 wurde von der FFW in Klosterlausnitz diese Bedingung akzeptiert, urkundlich niedergeschrieben und an das Landratsamt übersandt.
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Freiwillige Feuerwehr Klosterlausnitz Foto vermutlich 1903 |
Die Aufnahme ist auf das Jahr 1903 datiert. Die Pikelhauben tragen keinen Pikel und keinen Reichsadler mehr, aber die weißen Uniformhosen sind noch aktuell. Auf welches Jubiläum oder Ereignis die 50 im Kranz hinweisen soll ist unklar, steht aber nicht im Zusammenhang mit der Gründung der FFW. Die Aufnahme entstand vor dem Hintereingang der alten Schule neben der Klosterkirche. |
Der Kommandant Willfert erklärt am 17.12.1903 seine Stellung niederzulegen und aus der FFW auszutreten. In der im Januar 1904 stattfindenden Jahreshauptversammlung wurde Hermann Willfert allerdings als Kommandant wiedergewählt. Der ebenfalls wiedergewählte Stellvertreter Jentzsch erklärt dazu in einem Schreiben am 11.01.1904 dem Gemeinderat:
„Herr Willfert hatte am 17.12.1903 seine Stellung als Kommandant niedergelegt und seinen Austritt aus der FFW erklärt. In einer auf Antrag von 17 Mitgliedern für den 20. Dezember 1903 einberufenen außerordentlichen Hauptversammlung ist mit Stimmenmehrheit beschlossen worden, den bisherigen Kommandanten Willfert wiederzuholen. Derselbe hat hierauf am 24.12.1903 erklärt, dass er seine Stellung wieder antrete...“
Am 31.01.1904 beging die FFW im „Friedrichshof“ das dreijährige Gründungsjubiläum. Am 02.03.1904 kam es zu einer Veränderung der Leitung der FFW. Der Porzellanmaler Patzschke wurde zum Stellvertreter des Kommandanten gewählt.
Der Kommandant Willfert unterbreitet am 06.04.1904 dem Gemeinderat ein Gesuch, in dem um Mittel für die Anschaffung eines Steigergerüstes ersucht wurde. Am 12. und 13.04.1904 wurde vom Gemeinderat beschlossen (mit 10 gegen 1 Stimme), beschlossen, ein Steigerhaus (Kostenvoranschlag 1902 = 383 Mark) zu bauen.
Am 10.11.1904 erfolgte die Gründung der Freiwilligen Fabrikfeuerwehr der Porzellanfabrik Hermsdorf. Ihr erster Kommandant war ebenfalls Hermann Willfert.
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Fabrik Feuerwehr der Porzellanfabrik Hermsdorf um 1906 |
Die Fabrik Feuerwehr bei einer Übung. Bildmitte (6. von links) Hermann Wilfert. |
1905 finden auch wieder Übungen statt. In den Bekanntmachungen spricht man jetzt von der Pflichtfeuerwehr I und II. Vermutlich war die Zahl der Löschdienstpflichtigen so angestiegen, dass es sich erforderlich machte, die Pflichtfeuerwehr in zwei Züge zu teilen.
Am 05.12.1906 fanden in der Hauptversammlung der FFW Neuwahlen statt. Für die nächsten 3 Jahre (1907 bis1909) wurden gewählt: |
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Hermann Willfert
Hermann Patzschke
Walter Machts
Otto Faulwetter
Friedrich Plötner
Hermann Kaiser
E. Pfaucht
Albert Knopfe |
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=
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= |
Kommandant
Stellvertreter
Adjudant
Steigerführer
1. Rohrführer
2. Rohrführer
Spritzenmeister
Hydrantenaufsicht |
In der Sitzung des Gemeinderates am 27.12.1906 wurde diese Wahl bestätigt. Gleichzeitig nahm der Gemeinderat davon Kenntnis, dass dem Kommandanten Willfert ein Brandmeisterdolch gestiftet wurde.
Am 10.01.1907 fand im Hotel „Herzog Ernst“ das 6. Stiftungsfest der Klosterlausnitzer FFW statt.
Hermann Willfert, der seit 7 Jahren die Funktion des Kommandanten innehatte, legt endgültig sein Amt nieder. Er zog von Klosterlausnitz nach Leipzig. In einem Brief vom 15.07.1907 teilt er dem Geimeinderat mit:
„ ... teile ich dem geehrten Geimeinderat mit, dass ich mit dem 31.07.1907 mein Amt als Kommandant der Wehr niederlege, da ich von hier weggehe. Für das mir in den 7 Jahren entgegengebrachte Vertrauen sage ich meinen herzlichen Dank ... Die Leitung habe ich in die Hände des Vize - Kommandanten Patzschke gelegt.“
Hermann Patzschke blieb Kommandant der Lausnitzer Wehr vom 15.08.1907 bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges 1914.
Am 15.03.1908 fand im Hotel „Herzog Ernst“ das 7. Stiftungsfest der Lausnitzer FFW statt.
Durch den Landesausschuss Altenburger Feuerwehren erfolgte am 12.07.1908 eine Inspektion der FFW Klosterlausnitz auf den Schulturnplatz. Anschließend wurde ein Sturmangriff auf ein fingiertes Brandobjekt ausgeführt.
Am 31.01.1909 feierte die FFW traditionsgemäß das 8. Stiftungsfest. Dazu war der Gemeinderat in das Hotel „Herzog Ernst“ eingeladen.
In der Hauptversammlung am 05.01.1910 wurden die Kommandeure neu gewählt und am 08.01.1910 vom Gemeinderat bestätigt. Neuer und alter Kommandeur wurde Hermann Patzschke, sein Stellvertreter Walter Machts. Für Sonntag, dem 20.02.1910 wurde zum 9. Stiftungsfest eingeladen.
Am 19.03.1911 wurde mit einem Nachmittagskonzert und anschließendem Ball begangen, bei Anwesenheit des Gemeinderates, das 10jähre Gründungsjubiläum gefeiert.
Am 05.07.1912 beschloss der Gemeinderat alle Bediensteten der Eisenbahn, welche in Klosterlausnitz wohnen, jetzt und in Zukunft vom Dienst in der Pflichtfeuerwehr zu befreien.
Am 01.02.1914 wurden in der Hauptversammlung die neuen Kommandeure gewählt. Neuer und alter Kommandeur wurde Hermann Patzschke, sein Stellvertreter Walter Machts. Am 04.02.1914 erfolgte die notwendige Bestätigung durch den Geimeinderat.
Nach Ausbruch des 1.Weltkrieges wurde die Gemeinde in einem Schreiben das Landratsamtes vom 18.06.1915 aufgefordert, infolge der zahlreichen Einberufungen zum Heeresdienst und die dadurch stark verminderten Rottenmannschaften, dafür Sorge zu tragen, dass für den Ernstfall genügend Löschmannschaften zur Verfügung stehgen. Dabei sollte auch auf Personen unter 18 Jahren und solche über 60 Jahren zurückgegriffen werden. Auch Frauen könnten beim Bedienen der Spritzen helfen. Wer sich im Falle der Not weigerte, hatte mit strengen Strafen zu rechnen. Der Gemeinderat kam am 29.06.1915 deshalb zu einer Sitzung zusammen.
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Freiwillige Feuerwehr Klosterlausnitz 1918 |
Der Schlauchturmes stand auf dem Schulhof der alten Schule, an der Grundstücksgrenze gegenüber der Klosterkirche.
Der Abriss erfolgte vermutlich Ende der 1940er / Anfang der 1950er Jahre.
Die weißen Hosen wurden abgeschafft. |
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Klosterlausnitz zwischen 01.05.1920 (Gründung Thüringen) und 19.09.1932 (Klosterlausnitz wurde Bad) |
1 = Standort des Schlauchturmes neben Klosterkirche und hinter der Schule.
2 = Brauhaus der Kommunbrauerei, später erweitert - heute Museum und Gastwirtschaft "Holzlandstube".
3 = Späterer Verlauf der Klosterstraße, heute August-Bebel-Straße, die 1938 errichtet wurde.
4 = Späterer Verlauf der Geraer Straße, nach links Richtung Markt, nach rechts Richtung Teich. |
Durch den 1.Weltkrieg bedingt, wechseln auch die Kommandanten der FFW Klosterlausnitz. So findet sich für 1917 ein Hinweis, dass jetzt der Schuhmachermeister Knopfe als Feuerwehrkommandant fungiert. Albert Knopfe war Kommandant der Lausnitzer Wehr von Kriegsausbruch 1914 bis zum 11.01.1920.
Erst nach dem Krieg wurde am 23.03.1919 wieder zum 18.Stiftungsfest in das Hotel „Herzog Ernst“ geladen.
Die erste Inspektion der Prüfungskommission des Landesverbandes der Feuerwehr nach dem 1.Weltkrieg fand am 31.08.1919 statt. Es wurde festgestellt, dass die Freiwillige Feuerwehr mit einer Stärke von 10 Mann zu schwach bei der Bekämpfung eines Schadenfeuers sei. Es wurde empfohlen, das 20 Mann der Pflichtfeuerwehr zu der FFW hinzugezogen werden sollten.
In der Generalversammlung vom 14.01.1920 gab es die Neuwahl des Kommandanten. Gewählt wurde Karl Eilhauer (Wehrführer bis zum 10.01.1923) und als dessen Stellvertreter Albert Knopfe.
Am 03. und 04.09.1921 fand der 33. Verbandstag der Sachsen-Altenburgischen Feuerwehren in Klosterlausnitz statt.
In der Generalversammlung vom 10.01.1923 gab es die Neuwahl des Kommandanten. Gewählt wurde Emil Peter
und als Stellvertreter Karl Serfling. Emil Peter begleitet das Amt als Wehrführer bis zum 07.07.1924.
Am 20.01.1923 teilte der Kommandant Emil Peter dem Gemeinderat mit, dass es wegen Mangel an Mannschaften nicht mehr möglich sei, die Wehr schlagfertig zu halten. Es wurde vorgeschlagen, ein Feuerwehrgesetz, wie es wohl bereits in der Stadt Eisenberg existiert, einzuführen. Das Alter der zum Feuerlöschdienst Heranzuziehenden sollte nun bei 18 bis 32 Jahre liegen. Nach 10 Jahren sollte die Dienstzeit enden und es sollten keine weitere Steuern (Feuerschutzabgabe) erfolgen.
In der am 23.07.1924 legten die bisherigen Kommandanten Emil Peter und Karl Serfling ihre Ämt als erster bzw. zweiter Kommandant nieder. Die sich daran anschließenden Neuwahlen hatten das Ergebnis, dass als Kommandant Alfred Kraft, Gartenstraße 9 und als Stellvertreter Albin Prüfer, Bahnhofstraße gewählt wurden.
Eine Erklärung zu den plötzlichen Rücktritten ist nicht vermerkt. Alfred Kraft wurde bereits rückwirkend ab 07.07.1924 als neuer Kommandant eingesetzt und blieb in dieser Funktion bis 1932. Am 30.09.1924 wurde diese Neuwahl durch den Gemeinderat bestätigt. Da es der FFW an Wehrleuten mangelte, wurde von der Gemeinde beschlossen, einen Aufruf zu veröffentlichen, der zum Beitritt in die FFW veranlassen sollte. Interessenten sollten sich beim Kommandanten der FFW Alfred Kraft melden. Der Aufruf blieb ohne Erfolg.
Am 24.11.1924 verfügt die FFW Klosterlausnitz noch über 31 Kameraden. Die Wehr der Hermsdorfer Porzellanfabrik erklärt ihre Bereitschaft die FFW Klosterlausnitz zu unterstützen, bis deren Schlagfähigkeit wieder hergestellt ist.
Am 21.01.1925 forderte der damalige Gemeindevorsteher und spätere Bürgermeister Ernst Horn von der Stadt Eisenberg eine Abschrift des dortigen Feuerwehrgesetzes an. Ein solches sollte nun auch in Klosterlausnitz Einzug halten. Es war vorgesehen eine Feuerwehrsteuer von den Einwohnern zu erhenem, die sich nicht am Feuerwehrdienst beteiligten.
Das Gründungsjubiläum wurde am 15.03.1925 begangen. Im Jahr 1926 beging die Feuerwehr ihr 25jähriges Gründungsjubiläum. Sieben Mitglieder konnten auch auf eine 25jährige Mitgliedschaft zurückblicken. Die Feierlichkeiten fanden vom 08. bis 10.05.1926 statt.
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Freiwillige Feuerwehr Klosterlausnitz 1926 |
Die Feuerwehr hatte eine eigene Kapelle, die hier vor dem Rathaus aufmarschierte. |
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Freiwillige Feuerwehr Klosterlausnitz 1926 |
Feuerwehrvergnügen 1926 im Hotel „Herzog Ernst“ Klosterlausnitz.
Von links:
1. Angehöriger der Sanitätskolonne
2. Paul Löscher
5. Karl Enke, rechts hinter ihm Willi Weitmann (Postbote)
Kellner in weiß: Karl Enke „Dr kleene Karl“ |
Die Klosterlausnitzer Feuerwehr kam am 01.07.1932 zu einer außerordentlichen Hauptversammlung zusammen. Grund war der Tod ihres langjährigen Kommandanten Alfred Kraft. Neuer Ortsbrandmeister wurde Albin Prüfer. Zum Stellvertreter wurde Otto Serfling gewählt.
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Freiwillige Feuerwehr Bad Klosterlausnitz Foto 1934 |
01 = Seidel,
02 = Prager, Hermann
03 = Renke, Richard (1)
04 = Peter, Paul (2)
05 = Peter, (1)
06 = Serfling,
07 = Prüfer,
08 = Stahl, (1)
09 = Weihmann, Willi
10 = Stahl, (2)
11 = Patzschke, Rudi
12 = Schmidt,
13 = Wittmann,
14 = Geisenhainer, |
15 = Renke, Werner (2)
16 = Friedrich, Max
17 = Kaiser,
18 = Dämmrich, (2)
19 = Tostlebe,
20 = Görsch,
21 = Dämmrich, Hans (3)
22 = Eckardt,
23 = Reidisch, Fritz
24 = Gerstenberger,
25 = Enke, Karl
26 = Peter, (3)
27 = Mulisch,
28 = Hädrich, Willi |
Die Aufzeichnungen und Aktenlage ab 1933 bis in die Nachkriegsjahre um 1955 sind sehr lückenhaft. Die Gleichschaltung machte aber auch vor Bad Klosterlausnitz nicht halt. Kameraden der Wehr mussten zur Wehrmacht, die Feuerwehren wurden Brandschutz-Polizei.
Am 08. und 09.09.1934 fand der 46. Verbandstag der Feuerwehren in Klosterlausnitz statt, verbunden mit dem 33jährigen Bestehen der hiesigen FFW.
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Freiwillige Feuerwehr Bad Klosterlausnitz um 1930 - Feuerwehrfasching
Im Saal des Hotels "Herzog Ernst" der 1937 vom Hotel abgetrennt und zum Kino umgebaut wurde.
Rechts an der Wand hängt ein Plakat mit der Aufschrift:
"Zu helfen, wo in Hilfe Not, ist unserm Bund ein streng Gebot."
Klick auf das Foto für ein großes Bild. |
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Freiwillige Feuerwehr Bad Klosterlausnitz 1940 - Feuerwehrfasching
Mittlere Reihe, 4. von links Ida Serfling (Ehemann Otto war in Feuerwehr aktiv). |
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