Kurwesen (Teil 2) 1945 bis 1989

 

Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) war die oberste Besatzungsbehörde und somit De-facto-Regierung in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) von Juni 1945 bis zur Übertragung der Verwaltungshoheit an die Regierung der DDR am 11.11.1949.
Schon kurz nach Kriegsende, im Jahre 1946, erfolgt die Wiedereröffnung (nach kurzer Unterbrechung am Kriegsende) der Kureinrichtung mit Unterstützung durch die SMAD.

1946 - Ende 1947
Baubeginn für die Moorbahn. Im Jahr 1948 erfolgte die Einweihung der Moorbahn, auf der das Moor von den Sümpfen zum Bad befördert wurde. Die Einrichtung erhielt dann mit staatlicher Unterstützung im Jahre 1954 die damals modernste Mooraufbereitungsanlage der DDR.

Moorbahn
Moorstecher und Moorbahn in Aktion
Vvon links: Kurt Liebermann - ?? - Rolf Jähnert
Festprogramm zur 10jährigen Wiederkehr der Moorbadweihe      Festprogramm zur 10jährigen Wiederkehr der Moorbadweihe

30.06.1949
Mit einem Festprogramm beging man die 10jährigen Wiederkehr der Moorbadweihe

1955
Das Moorbad wurde dem Ministerium für Gesundheitswesen der DDR unterstellt.

1975
Ab dieser Zeit wurde nicht mehr in Moor gebadet, das nur noch geringfügig abgebaute Moor wurde nur für Packungen verwendet. Kurze Zeit später wurde der Abbau vollständig eingestellt. Die Moorwiesen wurden unter Naturschutz gestellt.

An die 1970er und 1980er Jahre erinnerte sich der damalige ärztliche Direktor Obermedizinalrat Dr. med. Ernst Volkmer (*1921 † 1998) wie folgt:

„1971 gab es in der Kureinrichtung nur einen Arzt und 49 Mitarbeiter. Diese wurde bis 1981 erhöht auf drei Ärzte, eine Diplompsychologin, einen Diplomsportlehrer, einen Diplomingenieur und 81 Mitarbeiter. Wir hatten damals 200 Patienten. Es waren 4 Wochen - Heilkuren. 1979 wurde ein Neubau für eine Küche fertiggestellt. Dort konnte auch eine Sauna mit eingebaut werden. (Gemeint ist das Eigenheim des Moorbades, früher Ernst-Agnes-Heim, heute Algos - Fachklinik) Im Jahre 1977 erfolgte die Namensvergabe „Sanatorium Dr. Friedrich Wolf", der als Arzt bereits in den 20er Jahren gefordert hatte, dass sich die Ärzte unabhängig vom Geld ausschließlich nach dem ärztlichen Ethos für ihre Patienten einsetzen sollen. Wurden 1971 insgesamt 8492 Behandlungen durchgeführt, waren es 1985 bereits 45870."

Im Laufe der Jahre wurde das Therapiespektrum stetig erweitert:

  • 1972 Terrainkur,
  • 1973 Frühgymnastik,
  • 1974 Tanztherapie,
  • 1975 Gesundheitssport und
  • 1977 Psychotherapie mit Einzelgesprächen, autogenen Training und Bibliotherapie.
    Diese aktiven Therapiemethoden wurden mit der Zeit ergänzt durch passive Therapien wie:
  • 1980 Moorpastepackungen sowie ab
  • 1981 Quellgas- ­und Saunatherapie.

01.07.1982
Verkauf der Moorbahn an einen Eisenberger Sammler für Eisenbahntechnik. Siehe hier.

1984
Jubiläum "10 Jahre Tanztherapie" - siehe Fotogalerie

 
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